Erfolgsgeschichte - Fleckie, Leben in zwei Welten

🐾Hallo, ich bin Fleckie🐾Woher mein Name kommt? Seht selbst... Ich bin ein farbenfrohes Kerlchen, dass nun endlich seinen Platz gefunden hat.

Das ist meine Geschichte...

Nach meiner Rettung von der Tötungsstation kam ich erst einmal in ein privates Foster. Ihr müsst wissen, dass ich ziemlich viele Gewalterfahrungen machen musste. Die dortigen Leute in der Tötungsstation waren nicht besonders freundlich zu uns.

Was soll man sagen. Mit Tötungsmarke im Ohr musste ich versuchen jeden Tag zu überleben. Ich beugte mich meinen Schicksal...

Eines Tages kam ein Retterteam zu mir an den Tötungszwinger. Ich konnte mein Glück kaum fassen und durfte diese Hölle verlassen:

Ihr seht, dass ich nicht besonders glücklich war...

Im Foster angekommen, hoffte ich nun gesehen zu werden. Dafür nahm ich so einiges in Kauf.

1,5 Jahre wartete ich. Ich habt richtig gelesen: Ich saß hier 548 Tage und wusste nicht warum mich keiner wollte...

Ich strengt mich an, zeigte mich von meiner besten Seite, aber keiner hatte Interesse an mir - über ein Jahr hoffte ich auf ein besseres Leben.

Während einer nach dem anderen ausreisen durfte, wusste ich tagein tagaus nicht, was ich falsch machte. War ich hässlich? War ich nichts Wert? Diese Fragen stellte ich mir jeden Tag und begann mich selbst aufzugeben...

Selbst Hund im Glück konnte es nicht verstehen... Ich war weder aggressiv noch verhaltensauffällig. In den Fostern - müsst ihr wissen - haben wir nicht die Zuwendung, die wir in einer Familie hätten...

Meine Seele begann zu sterben...

Ich hatte zwar in Rumänien eine Patin, die mir half aus Deutschland aus, doch mit einer Familie leider nicht vergleichbar. Dank meiner Patin Conny konnte ich überleben.

Was interessant zu wissen ist, dass wir gechipt, registriert, entwurmt und geimpft ausreisen. Diese Maßnahmen erhalten wir unmittelbar nach unserer Rettung. Ich musste mich allen gesundheitlichen Maßnahmen unterziehen - trotzdem wollte mich keiner...

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie lange 1,5 Jahre sein können, wenn man täglich immer nur dasselbe sieht... Hoffnungsvoll wollte ich die Aufmerksamkeit der Menschen. Hier bin ich übrigens mit Zeus und Jule zu sehen. Zeus durfte aber bereits ausreisen...

Wann war meine Zeit? - Ich wusste es nicht. Warum verliebte sich niemand in mich?

Dann kam fast wie jede Woche der Transporter. Diesmal in weiß. Die Zwinger gingen nacheinander auf und man holte die Hunde heraus, die nach Deutschland ausreisen dürfen. Unglaubwürdig schaute ich durch das Loch meiner Hütte. Eine Frau kam genau auf mich zu, nahm mich vorsichtig mit und teilte mir einen Platz im Trapo zu. WAS? Im ersten Moment dachte ich, dass ich träume. Das konnte nicht real sein. Ich wachte aber einfach nicht auf und bis ich weiter darüber nachdenken konnte, war ich bereits in Deutschland - in einer Familie. Auf diesen Moment habe ich 1,5 Jahre gewartet und jeden Tag gehofft. Es war eine Fahrt ins Ungewisse, aber voller Hoffnung. Hoffnung, eine Familie zu finden. Hoffnung, auf ein besseres Leben...

Hier seht ihr die Fahrerin, die mich bereits in Rumänien verladen hat. Sie liebt ihre Arbeit (das hat sie uns gesagt) :) An meinem Stopp durfte ich aussteigen und wurde zuverlässig ins Auto meiner neuen Familie gebracht:

Hier beginnt mein letzter Weg in ein neues Zuhause:

Anfangs kam ich in eine Pflegestelle. Das sind Menschen, die sich so lange in Deutschland um uns kümmern, bis wir endgültige Adoptanten gefunden haben. Pflegestelle kann jeder werden. Dafür braucht man keinen Paragraf 11. Das waren die letzten Meter zu meiner fürsorglichen Pflegestelle.

Ich konnte endlich Geborgenheit spüren und kam in den Genuss eines sauberen, weichen und kuschligen Körbchens. Vorher hatte ich so etwas noch nie gesehen. Das leben in Rumänien und Deutschland ist wie das Leben in zwei unterschiedlichen Welten. Surreal, total unglaublich eigentlich. Zwei Welten auf dem selben Planeten...

Das beste daran? Spielkameraden sind auch da. Ich spüre die Liebe und Geborgenheit meiner Familie und meiner Artgenossen. 

Ich verstehe mich richtig gut mit den anderen fünf Hunden! Ich habe sie in mein Herz geschlossen - zusammen haben wir so viel Spaß!!! Was das coole daran ist? Ich bereits ein Zuhause beim Sohn meiner Nachbarn in Aussicht - heißt, ich kann die anderen jederzeit sehen und mit ihnen toben! Auf dem Video seht ihr die Rumänien-Fraktion: Buster und mich. Buster kommt aus Constanta und ich aus Giurgiu.

Die Pflegestelle spricht

In diesem tollen Rudel lebt Rumänien, Türkei, Ukraine und ein Russland-Mädchen IN FRIEDEN miteinander...

Ich bin angekommen und kann durchatmen. In einem warmen und kuschligen Körbchen kann ich jetzt anfangen meine Tage zu genießen...

An dieser Stelle möchte ich mich verabschieden. Vielen Dank fürs Vorbeischauen. Ich hoffe meine kleine Reise hat Euch gefallen!

Euer Fleckie